Wir halten fest und treu zusammen (1928/29)

Regie: Herbert Nossen. Buch: Hans H. Kahan. Kamera: Willy Hameister. Bauten: Max Heilbronner. Kino-Musik: Karl Egerer (München, Film-Palast).

Darsteller: Siegfried Arno (Beef), Kurt Gerron (Steak), Ernst Karchow (Theodor Klabautermann), Vera Schmiterlöw (Kitty, dessen Tochter), Evi Eva (Köchin), Antonie Jaeckel (Freifrau von Gotha, Heiratsvermittlerin), Lotte Roman (Stubenmädchen), Edith Meller (Carola Triller), Claire Cläry (Zofe), Carl Geppert (Assessor), Ewald Wenck (Assessor), Arnold Hasenclever (Teddy), Max Grünberg (Justizrat Scharf), Otto Hoppe (Geschäftsführer des Restaurants Newa-Grill), Heinrich Gotho, Carl Walter Meyer, Géza L. Weisz.

Produktion: Ama-Film GmbH, Berlin. Produktionsleitung: Siegfried Arno. Aufnahmeleitung: Helmuth Schreiber. Drehzeit: Dezember 1928. Drehorte: EFA-Atelier Berlin-Halensee. Länge: 6 Akte, 2246 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.33, stumm. Zensur: 23.1.1929, B.21507, Jv. Uraufführung: 10.5.1929, München (Film-Palast), Berlin, 16.9.1929 (Marmorhaus).

- "Beef und Steak"-Film, als erster gedreht und zensiert, jedoch erst als zweiter aufgeführt.

- Fragment


INHALT - CONTENT

"Beef" und "Steak" sind harmlose Gelegenheitsgauner, die mal im Gefängnis gesessen haben und die der Hunger wieder auf die Bahn des Unrechts treibt. Eine Verbrechergesellschaft finanziert sie und sie müssen versuchen, als Kellner und Heiratsschwindler ihre unsauberen Geschäfte zu machen. Alles mißglückt ihnen, und so gehen sie freiwillig wieder ins Gefängnis, wo sie keine Sorgen haben.

"Beef" and "Steak" are two harmless crooks, who already did time in prison. But sheer hunger forces them back into the criminal lifestyle. Financed by a gangster syndicate, they unsuccessfully try themselves as con artists and marriage swindlers. Since nothing works out for them, they voluntarily return to their idyllic and carefree life in prison.


KRITIK

Siegfried Arno und Kurt Gerron ist der Ehrgeiz, ein deutsches Pat- und Patachonpaar zu bilden, nicht gut bekommen. Nach ihrem ersten Film gab man Ihnen eine Chance, der neue Film zeigt, daß es nur mit Klamauk und Mätzchen nicht geht.

Das Manuskript ist eine Aneinanderreihung von Extempores der beiden Schauspieler. Irgendein Sinn, irgendeine Handlung, irgendeine pointierte Führung des dramatischen Aufbaus ist nicht zu entdecken. Die Schauspieler werden durch eine Reihe von Situationen gehetzt, die manchmal wirklich komisch sind, zumeist aber unbegreiflich bescheiden und nicht recht durch die Vorgänge begründet

Arno und Gerron tun, was begabte Komiker nur tun können. Leider ist es unmöglich, ohne Fett einen Braten herzurichten — leider ist es unmöglich, ohne die geringste Idee wirkliche Menschen auf die Beine zu stellen. So müssen sie versuchen, von ihren Extempores zu leben, und die gibt es in bisher kaum gesehner Fülle. Es gibt keine Szene, wo sie nicht mit irgendwelchen Gewaltsachen den Zuschauer zu kitzeln versuchen, insbesondere Siegfried Arno findet kein Ende, immer wieder neue Späße zum Besten zu geben.

P.M. [= Paul E. Marcus]: Wir halten fest und treu zusammen. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 229, 25.9.1929.



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 04-Nov-2004