Berliner Film-Ateliers. Ein kleines Lexikon

MUTOSKOP-ATELIER

Markgrafenstraße 94 (später 77)

Glasatelier


Über das Atelier in der Markgrafenstraße, als Parallelstraße zum Bereich der unteren Friedrichstraße gehörend, ist nichts genaues bekannt. Es handelt sich wohl um ein typisches kleines Glasatelier unter dem Dach eines Bürogebäudes, und verfügt über einen Lastenaufzug zum Transport von Dekorationen und Gerätschaften.

Es ist eines jener Innenstadt-Ateliers, die in der Frühphase des deutschen Films als eine Art Durchgangsstation für Filmfirmen dient, die sich dann eigene größere Produktionsstätten bauen, oder als Ausweichsmöglichkeit bei kleineren Produktionen.

1908-09 wird es von der Deutsche Mutoskop- und Biograph GmbH benutzt, die 1904 in Lankwitz, Zietenstraße 10 (
Muto-Atelier) eine Glashalle errichtet hat.

Anschließend dient es Duskes Kinematographen- und Film-Fabriken GmbH als Aufnahmeatelier. Nach einem Brand, bei dem der größte Teil der technischen Einrichtung vernichtet wird, eröffnet die - inzwischen umgebildete - Duskes GmbH am 15.4.1912 ihre neuen Räume in der Blücherstraße 12 (
Duskes-Atelier).

Unter der gleichen Adresse, neben Duskes (nach einer anderen Quelle im gleichen Raum wie Duskes), hat die Vitascope GmbH ab 1910 ein Atelier, in dem wahrscheinlich hauptsächlich die zu der Zeit beliebten Tonbilder gedreht werden. Mitte Oktober 1912 verlegt die Firma ihre Büros und die gesamte Fabrikation in die Lindenstraße 32-34.

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